Nachhaltigkeit in mittelständischen Unternehmen – Die Strategie

Mit Plänen, zusätzliche Erdölquellen zu erschließen oder weiterhin auf fossile Kraftstoffe zu setzen, gewinnt die Politik zwar Wahlen, aber riskiert dabei die Zukunft, und das aus Unter-nehmenssicht in zweierlei Hinsicht. Zum einen verlieren die Mitarbeiter, von denen die meis-ten entweder direkt von den Folgen des Klimawandels betroffen sind oder als Steuerzahler die Folgekosten stemmen müssen. Zum anderen verschenken die Unternehmen ein techno-logisches Feld, auf dem sie eine Vorreiterrolle spielen oder zumindest an vorderster Front dabei sein können.

Klimaneutralität geht alle Unternehmen etwas an

Die gesetzlichen Vorgaben zum Thema Klimaneutralität sind derzeit auf große Unternehmen beschränkt. Diese Tatsache entlässt aber den Mittelstand nicht aus der Verantwortung; sich in Richtung Klimaneutralität auf den Weg zu machen. Da Österreich spätestens 2040 und Deutschland spätestens 2045 klimaneutral sein wollen, sind die mittelständischen Betriebe gefordert, eigenverantwortlich das Thema Klimaneutralität anzupacken.

Nachhaltigkeit – Die neuen ESRS-Standards für Unternehmen

Unternehmen, die Nachhaltigkeitsberichte erstellten, war es bisher freigestellt, welchen Inhalt und welche Form ihre Berichte haben. Inhaltlich konnten sie sich von verschiedenen nationalen oder internationalen Standards leiten lassen. Die wichtigsten Standards waren bisher GRI, EFFAS und DNK oder in Teilaspekten das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und die EU-Taxonomie. Mit der neuen Direktive der EU zur Nachhaltigkeits-Berichterstattung, der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive), wurde nun ein einheitlicher europäischer Stan-dard definiert.

Nachhaltigkeit – ein Strohfeuer oder eine strategische Anforderung der Zukunft?

Das Wort ‚nachhaltig‘ erlebt gerade eine beinahe inflationäre Nutzung und die Zahl der Definitionen scheint sich analog zu verhalten. Nachhaltigkeit ist das Prinzip, der Umwelt (Natur, Erde, Flora und Fauna, Mensch) nicht mehr zu entnehmen als sie ausgleichen kann. Nachhaltigkeit verfolgt das Ziel, auch in Zukunft noch Ressourcen zur Verfügung zu haben.

Nachhaltigkeit – Was sind wesentliche Themen?

Hat ein Unternehmen für sich eine geeignete Definition von Nachhaltigkeit entwickelt und die Verankerung der Nachhaltigkeit in der Unternehmensstrategie erreicht, geht es in weiterer Folge um die relevanten Nachhaltigkeitsthemen. Welche Themen spielen im Unternehmen eine Rolle, wie werden sie aufgegriffen und wie in die betriebliche Praxis überführt?

Durch Nachhaltigkeit eine neue Wettbewerbsfähigkeit erreichen

Je höher die Energiekosten steigen, umso mehr rückt die Nachhaltigkeit in den Fokus der Unternehmen. Der energetische Wandel ist aber nur der erste Schritt auf dem Weg zur Nachhaltigkeit, es bedarf auch eines tiefgreifenden Umbaus der Geschäftsprozesse. Je früher Unternehmen damit beginnen, umso eher können sie die Früchte der neuen Wettbewerbsfähigkeit ernten.

Aufbruch in eine nachhaltige Zukunft

Steigende Energiepreise erhöhen den Druck auf Unternehmen, die Energieeffizienz zu steigern und durch erneuerbare Energien unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu werden. Da die deutsche Bundesregierung das Ziel gesetzt hat, bis 2045 klimaneutral zu sein, wird zukünftig der Handlungsdruck auf Unternehmen weiter zunehmen.

Transformationskonzepte zur Klimaneutralität

Der Weg zur Klimaneutralität besteht aus 4 Etappen. Er beginnt mit der Analyse der Energiedaten. Der wichtigste Schritt ist die Energieeffizienz mit der Verringerung des Energiebedarfs. Verbleibender Verbrauch wird im nächsten Schritt mit erneuerbarer Energie abgedeckt. Nicht vermeidbare restliche CO2-Emissionen werden über alternative Projekte kompensiert.

Klimaneutralität – Verantwortung übernehmen

„Das Eindämmen der Klimakatastrophe ist unsere große, gemeinsame Verantwortung und Aufgabe“, verlautete der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen im Vorfeld der Weltklimakonferenz in Ägypten. Der Beitrag zum Klimaschutz ist ein essenzieller Bestandteil der nachhaltigen unternehmerischen Verantwortung. Es ist Zeit, sich auf den Weg zu machen und nicht mehr länger zu warten.

Der vierte Schritt zur Klimaneutralität – die CO2-Kompensation

Sie wollen Ihr Unternehmen auf den Weg zur Klimaneutralität bringen und haben bereits die ersten drei Schritte absolviert. Sie haben Ihre Effizienzpotentiale ausgeschöpft und Ihren Energieverbrauch so weit als möglich gesenkt. Sie setzen erneuerbare Energie als Strom und Wärme ein und elektrifizieren den Fuhrpark. Jetzt wollen Sie die letzte Etappe angehen und die Ziellinie zum klimaneutralen Unternehmen überschreiten. Dafür gilt es, die verbliebenen Mengen an Treibhausgasen zu kompensieren, die Sie durch Ihr Unternehmen generieren.