Energetische Bewertung in mittelständischen Unternehmen
Controlling und Buchhaltungen sind derzeit damit beschäftigt, das abgelaufene Geschäftsjahr finanziell abzuschließen. Doch wie steht es dabei um die Analyse und den Ausweis von Energieverbrauch und Energiekosten? Sinnvoll ist eine energetische Rückschau auf das Vorjahr dann, wenn die Energiekosten und der Energieverbrauch für das Unternehmen spürbar sind. In diesem Fall sollte unbedingt eine energetische Bewertung erstellt werden.
Energetische Bewertung
Die energetische Bewertung verschafft einen Einblick in die Art der Energieträger, in den Energieverbrauch und die Energiekosten sowie in die einzelnen Energieverbraucher. Aussagekräftig wird eine Bewertung vor allem dann, wenn Energiekennzahlen erstellt und diese über die Jahre verglichen werden. Bewertet werden sollten zusätzlich die Effekte der energetischen Verbesserungsprojekte, die im abgelaufenen Jahr durchgeführt wurden.
Energieträger und Energiekosten
Die Analyse beginnt mit den Energieträgern, um festzustellen, wieviel Energie von jeder Energieart (Strom, Öl, Gas, Diesel, Benzin, Fernwärme, Erneuerbare) eingesetzt wurden und wie hoch jeweils die Kosten waren. Neben den Kilowattstunden und den Geldwerten verdient auch die Berechnung der Menge an CO2 Beachtung, die je Energieträger ausgestoßen wurde. Die gewonnenen Daten lassen sich am besten in einer Übersichtstabelle darstellen (siehe Tab. 1).
Energieverbraucher
Die Energieverbräuche werden auf einzelne Verbraucher oder Verbrauchsbereiche aufgeteilt. Da meist keine Energiezähler verbaut sind, können die Verbräuche auch über die Nennleistung und die Laufzeiten hochgerechnet werden. Unterschieden werden sollten auf alle Fälle Stromverbraucher, Heizung und Fuhrpark. Die Stromverbraucher lassen sich weiter aufteilen in Prozessmaschinen, Geräte, Druckluft, Raumlufttechnik, Klima, IT und Beleuchtung. Die Summe der Energieverbraucher sollte am Ende identisch sein mit der Summe der Energieträger.
Energiekennzahlen
Die Bewertung des Energieverbrauchs erfolgt anhand von Jahresvergleichen. Da sich die nicht-energetische Unternehmensleistung von Jahr zu Jahr ändert, werden Kennzahlen gebildet, die dies berücksichtigen. Typische Kennzahlen sind Energieverbrauch pro produzierter Leistungseinheit, Kraftstoffverbrauch pro Kilometerleistung oder Wärmeverbrauch pro beheizter Fläche. Weiter ins Detail gehende Kennzahlen könnten für die Beleuchtung (Anteil LED) oder den Anteil an erneuerbarem Strom bzw. Wärme aufgestellt werden.
Energetische Verbesserungen
Wurden im Vorjahr Projekte zum Verringern des Energieverbrauchs durchgeführt, sollten diese ebenfalls bewertet werden. Dazu wird die realisierte mit der erwarteten Energieeinsparung verglichen. Wichtig ist es, sich für das laufende Jahr Maßnahmen zur Energieeinsparung vorzunehmen. Idealerweise suchen Unternehmen dort, wo am meisten Energie verbraucht wird und die höchste Energieeffizienz zu erreichen ist. Allerdings kann es sinnvoll sein, kleinere Einsparmaßnahmen anzupacken, da diese meist einfacher zu realisieren sind. Verbesserungen müssen nicht allein auf Energieeffizienz gerichtet sein. Energieträger können getauscht werden, z.B. durch die Elektrifizierung des Fuhrparks oder durch die Nutzung erneuerbarer Energiequellen.
Mit der energetischen Bewertung verschaffen sich Unternehmen eine gute Ausgangsbasis, um die Weichen im Bereich der Energie, der Energiekosten und des Klimawandels richtig zu stellen.
Die CONSENZUM Managementberatung unterstützt mittelständische Unternehmen bei der Erstellung der energetischen Bewertung, im Energiemanagement und bei der Beantragung von Fördermitteln für Investitionen in die Energieeffizienz.
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